Neuauflage: Gewürze - Das Standardwerk

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Dr. Manuela Mahn

Wer weiß schon, dass die Currymischung eine englische Erfindung ist?

Während der Kolonialzeit lernten die Engländer in Indien die würzige Soße „Kari“ sowie die traditionellen Masalas kennen und lieben. Zurück in ihrer Heimat entstanden dann Gewürzpulver aus indischen Gewürzen, adaptiert an den europäischen Gaumen. Diese erhielten die Bezeichnung „Curry“, abgeleitet vom Namen der Würzsoße „Kari“.

Das heißt, Curry ist kein eigenständiges Gewürz, sondern eine Mischung vieler verschiedener Gewürze? 

Es gibt die Gewürze Currykraut und Curryblätter. Die duften tatsächlich nach Currymischungen. Curryblätter finden sich so auch manchmal darin, sind aber nicht der einzige Rohstoff für die bunten und ganz unterschiedlichen Curryvarianten. Diese setzen sich aus vielen Gewürzen zusammen wie Pfeffer, Muskatnuss, Zimt, Kurkuma, Kardamom, Bockshornklee, Kreuzkümmel und Ingwer.

Und was ist mit den Currygerichten?

Heute gibt es eine unendliche Zahl an aromatischen Eintopfgerichten, die als „Curries“ bezeichnet werden, aber tatsächlich ist das Currypulver auch wieder nach Asien zurückgekehrt und wird dort neben den zahlreichen Masalas verwendet.

Was unterscheidet denn dann Masalas von den Currypulvern?

Bei beiden werden aromatische Gewürze, meist asiatischen Ursprungs verwendet. Bei den Masalas werden die ganzen Gewürze oft kurz angeröstet und dann erst zerkleinert. Hingegen die Currymischungen meist nur fein gemahlen zum Würzen eingesetzt werden.

Ist dann eine Currymischung aus dem Laden von guter Qualität oder  sollte diese doch lieber selbst gemischt werden?

Currypulver, das im  deutschen Handel verkauft wird, ist geprüft. Abzuraten ist von den bunten Kompositionen, die als Souvenir mitgebracht werden. Denn die Lebensmittelhygiene und Qualität in den Dritt- wie Schwellenländern ist mancherorts kritisch.

Ein Currypulver selbst herzustellen ist relativ einfach und macht auch Spaß. Zudem kann man dann eigene Vorlieben in Bezug auf Aroma, Geschmack und Schärfe berücksichtigen. Deshalb ein Rezept für eine Basismischung Currypulver aus meinem Buch „144 Gewürze“.

Basis Currypulver (Gewürzmischung)

2 Ceylonzimtstangen, 3 getrocknete Lorbeerblätter, 1 EL ganzer schwarzer Pfeffer, 1 EL Gewürznelken, 3 EL Korianderfrüchte, 1 TL Kreuzkümmel, 4 Stück grüne Kardamomkapseln, 1 TL gemahlene Kurkuma, ½ TL gemahlene Macis/Muskatblüte.

Zimtstangen in Stücke brechen, Lorbeerblätter grob zerreißen. Beides zusammen mit Pfeffer, Gewürznelken, Koriander, Kreuzkümmel und Kardamomkapseln in einer Pfanne ohne Fett vorsichtig anrösten. Abkühlen lassen, dann im Mixer mahlen oder im Mörser fein zerstoßen. Zuletzt Kurkuma- und Macispulver untermischen. In einem luft- und lichtdichten Behälter aufbewahrt, hält sich diese Curry-Basismischung gut 6 Monate.

Aus: Manuela Mahn, 144 Gewürze, Christian Verlag, München 2024.

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