Neuauflage: Gewürze - Das Standardwerk

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Dr. Manuela Mahn

Mein würziger Liebling: Rosmarin

Beheimatet in den sonnigen Ländern am Mittelmeer, sind heute wichtige Liefergebiete für Rosmarin Tunesien, Marokko und Spanien, wo er teils auch noch wild gesammelt wird. Im Gepäck der benediktinischen Mönche im frühen Mittelalter mit über die Alpen gebracht, etablierte sich der Strauch als wirksames Heilkraut zunächst in den Klostergärten. Von dort verbreitete sich dieser dann in die Bauern- und Hausgärten.

Seit die Klostermedizin Rosmarin als Heilkraut entdeckte, hat er sich zu einer populären Arzneipflanze entwickelt. Über viele Jahrhunderte hinweg wurde er verordnet bei Magenproblemen, Fieber, Husten und Schnupfen. Heute findet das Gewürzkraut als Tee oder Badezusatz auch Anwendung in der Naturheilkunde bei Kreislaufbeschwerden, Erschöpfung und rheumatischen Beschwerden. Empohlen werden als Teezubereitung  2 – 6 g getrocknete Rosmarinblätter täglich. Als stärkerer Teeaufguss wirkt Rosmarin anregend und belebend, als schwächerer eher beruhigend.

Doch auch die Küche schätzt das fichtennadel- und kampferartige, herb- frische Aroma des Gewürzkrauts. Rosmarin passt – getrocknet wie frisch –  wunderbar zu Lamm, Geflügel, Schweine – und Rindfleisch; zu Gemüse wie Tomaten, Auberginen und Zucchini. Gerade jetzt, in der Hochzeit für’s Eingemachte, lege ich gerne die Triebspitzen des Rosmarinstrauches in Gelees, Fruchtaufstriche und Kompotte aus Äpfeln oder Aprikosen, um diese damit zu aromatisieren. Und ich mache selbst einen Rosmarinsirup, der prima für Mixgetränke, Eis und Desserts verwendet verwendet werden kann.

Obwohl ein mediterraner Strauch, fühlt sich mein Rosmarin wohl auf der Terrasse in großen Töpfen und das ganzjährig. Prima für mich, denn so habe ich meinen würzigen Liebling immer verfügbar. Um selbst Rosmarin anzubauen empfehle ich in einer regionalen Gärtnerei, wenn möglich in Bio-Qualität, einen kleinen Stock zu kaufen. Diesen dann in einen größeren Topf umsetzen und spezielle Gartenerde für mediterrane Kräuter dazugeben. Rosmarin mag sonnige Standorte und sandige Böden. Auch beim Gießen eher sparsam sein und Staunässe vermeiden. Für den Winter schützen mit Abdeckung aus Reisig oder Jutebeutel und den Topf dicht an die Hauswand stellen. Es gibt mittlerweile sogar winterharte Sorten wie Veitshöchheimer Rosmarin, Blue Winter, Hill Hardy und Arp. Sie halten Temperaturen bis minus 20 °C aus.

Rosmarinsirup

Ergibt 500 ml Sirup für Mixgetränke (alkoholisch/nicht alkoholisch) und für Eis/Desserts

Zutaten:

40 g frische Rosmarinblätter

1 (Bio-) Zitrone

200 g Zucker

400 ml Wasser

Zubereitung:

  1. Rosmarinstängel abschneiden, kurz mit kalten Wasser abspülen, trocken tupfen. Dann die nadelartigen Blätter abzupfen und fein hacken.
  2. Zitrone halbieren und Saft auspressen.
  3. In einem Topf die gehackten Rosmarinblätter, Zucker, Wasser und Zitronensaft auf mittlerer Stufe aufkochen und ca. 30 Minuten leicht köcheln lassen.
  4. Den Rosmarinsirup durch ein feines Sieb in vorab ausgekochte Gläser oder Flaschen füllen und sofort gut verschließen.
  5. Kühl und dunkel lagern.

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