Paprika ist nicht umsonst nach Pfeffer das beliebteste Gewürz in unserer Küche. Denn er vereint fruchtige sowie erdige Paprikanoten mit zarter Süße, feinen Bitternuancen und variabler, angenehmer Schärfe.
Die roten Früchtchen aus der Familie der Capsicumgewächse sind nichts anderes als Zuchtformen und somit Abkömmlinge von Chilis. Diese haben ihren Ursprung in Mittelamerika sowie dem nördlichen Teil Südamerikas und wurden durch die spanischen Eroberer nach Europa gebracht. Und hier wurden Chilisorten weiter kultiviert, sodass viele Zuchtformen entstanden, bis hin zur schärfefreien Gemüsepaprika.
Die unterschiedlichen Sorten an Pulvern gehören zur Kategorie der Gewürzpaprika, da gibt es milde und eben auch schärfe Varianten, die sich vor allem durch den Anteil an Scharfstoffen (Capsaicingehalt) unterscheiden und auch, ob die Paprikafrüchte mit oder ohne Samenanteil vermahlen werden.
Gewürzwissen für Profis:
Paprika, schärfefrei: Scheidewände und Samen entfernt, feuerrot, feines Aroma ohne Schärfe.
Delikatess-Paprika: Erstklassige vollreife Früchte; ohne Scheidewände und Samen, feuerrot, mild, fruchtig, sehr fein gemahlen. Capsaicingehalt 6–8 mg/100 g.
Edelsüß-Paprika: Anteil an Samen 30–40 %, dunkelrot, leichte Schärfe. Capsaicingehalt 12–14 mg/100 g.
Halbsüß- oder Gulasch-Paprika: Mit Scheidewänden und Samen vermahlen, helleres Rot, scharf-würzig. Capsaicingehalt 12–25 mg/ 100 g.
Rosen-Paprika: Vermahlung der ganzen Früchte, rotbraun, scharf. Capsaicingehalt 80–150 mg/100 g.
Scharf-, Merkantil- oder Königspaprika: Pulverisierte ganze Früchte, auch unter Zusatz von 10 % Chilipulver, bräunlichrot, beißend-scharf. Capsaicingehalt ca. 250 mg/100 g.
Aromapairing: Wer der Gewürzpaprika noch mehr Pep verleihen möchte, der kombiniert mit Chili. Sonst harmoniert Paprika sehr gut mit Basilikum, Gewürzfenchel, Nelken, Ingwer, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Kümmel, Majoran, Oregano, Petersilie, Thymian und Zwiebel. Bei einer scharfen Paprikasorte sollte Pfeffer nicht mit im Spiel sein, da die Pfefferschärfe gerne die von Paprika dominiert.
Foodpairing: Gewürzpaprika passt zu Suppen (wie Gazpacho), Soßen, Fleisch-, Reis-, Nudel- und Gemüsegerichten sowie Eintöpfen. Klassisch natürlich in Gulasch und Ratatouille sowie zum Paprikahuhn. Zudem verleiht Paprika Dips wie auch dem Obatzten/Liptauer einen würzigen Feinschliff.
Küchentipp: Paprikapulver erhält eine zu intensive Bitternote, wenn es zu scharf angebraten wird. Denn dann entwicklen sich zuviele bittere Röststoffe. Von daher – immer erst zum Ende des Kochvorgangs damit würzen, selbst das Gulasch!
Schon gewusst? Mit seiner intensiven, fettlöslichen Farbkraft verleiht vor allem Paprika edelsüß allen Gerichten eine appetitliche, rote Farbe.
Paprika-Gewürzsalz: hier vereinen sich salziger Geschmack mit den fruchtigen Noten von Gewürzpaprika und Tomate. Praktisch und lecker zugleich.
Zutaten:
200 g Steinsalz, fein, unraffiniert
1 El Paprikapulver edelsüß, gemahlen
1 TL Paprikapulver rosenscharf, gemahlen
1 TL Tomatenflocken
Zubereitung: Alle Zutaten gut miteinander vermischen. Wer noch mehr Schärfe mag, einfach Chiliflocken dazugeben.