Neuauflage: Gewürze - Das Standardwerk

Foto: Maren Eicks
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Dr. Manuela Mahn

Kräuter der Provence – was gehört da rein?

In den Kräutern der Provence vereinen sich die duftigen Aromen der Würzpflanzen, die im Süden Europas bestens gedeihen: Oregano, Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut, Basilikum, französischer Estragon und Lavendelblüten. Interessant ist, dass viele deutsche Verbraucher und Verbraucherinnen Lavendel im Essen meist nicht mögen und daher die Mischungen in unseren Supermärkten oft ohne dieses aromatische Kraut angeboten werden.

An Lavendel als Küchenkraut scheiden sich oft die Geister – zu seifig im Essen?

Für manche ist Lavendel tatsächlich gewöhnungsbedürftig und eher in der Waschlotion, denn als Gewürz beliebt. Für mich steckt im echten Lavendel allerdings viel Aromapotenzial. Und dieses lässt sich sowohl pikant als auch im Dessertbereich nutzen: eine Crème brulée mit Lavendelzucker überzogen oder kandierte Lavendelblüten zum Gorgonzolakäse sind echte Gaumenkitzler.

Ist die Bezeichnung „Kräuter der Provence“ eine geschützte Bezeichnung?

Für diesen Kräutermix gibt es weder einen geografischen Herkunftsschutz, der den Namen schützt, noch eine vorgegebene Rezeptur. Von daher sollte diese Gewürzmischung zwar zu 100 % aus Kräutern bestehen, doch welche genau, woher diese kommen und in welchen Anteilen diese kombiniert werden, ist dann schließlich individuelle Geschmackssache. Mein persönlicher Geschmacksbooster ist Gewürzfenchel. Hier stoße ich einen 1/2 TL der Früchte an und mische diese bei den Kräutern der Provence unter.

Wann ist der beste Zeitpunkt um die eigenen Kräuter zu ernten? Und wie werden diese am besten getrocknet?

Bis zur Mitte des Monats August („Maria Himmelfahrt“) sollten die eigenen Gewürzkräuter wie Thymian, Rosmarin, Majoran spätestens geerntet werden. Nach dem Schneiden bündeln und kopfüber aufhängen. Am besten im Freien, an einem schattigen und luftigen Platz, der vor Feuchteeintrag geschützt ist. Der Trockenprozess dauert zwischen 5 – 8 Tagen.

Wann sollten die Kräuter der Provence den Speisen zugefügt werden?

In dieser Mischung sind Gewürzkräuter, die durchaus etwas Kochhitze vertragen. D. h. ca. 20 Minuten vor dem Ende des Garprozesses zufügen und noch mitköcheln lassen. Mein Tipp: Vorher leicht im Mörser anstoßen, damit sich alle Aromazellen gut öffnen. Das gilt auch für das Zugeben bei Kaltspeisen wie Dips.

Und wozu passen die „Kräuter der Provence“?

Die südfranzösische Gewürzmischung passt ideal zu mediterranen Fleisch-, Geflügel-, Lamm- und Gemüsegerichten wie Ratatouille, zu Suppen und Soßen, Antipasti, Salaten, kalten Braten, Dressings, Dips, Frischkäseaufstrich, Schafs- und Ziegenkäse, Flammkuchen, Omelette, Kräuterpfannkuchen, Quiches, Tartes und Kartoffelgratin.

Foto Kräuter: Maren Eicks

Kräuter der Provence

Zutaten (alle getrocknet)

1 EL Oregano, gerebelt

1 EL Thymian, gerebelt

1 EL Rosmarin, geschnitten

1 EL Bohnenkraut, gerebelt

1 TL Basilikum, gerebelt

1 TL Estragon, gerebelt

1 TL Lavendelblüten, getrocknet

1/2 TL Gewürzfenchelfrüchte im Mörser fein zerstoßen

Alle getrockneten Gewürzkräuter miteinander vermischen. In einem luft- und lichtdichten Gefäß aufbewahren, hält sich diese Gewürzmischung drei bis vier Monate. Vor der Verwendung kurz im Mörser anstoßen.

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