Neuauflage: Gewürze - Das Standardwerk

Koriandergrün
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Dr. Manuela Mahn

Koriander: nicht jedermann/jederfrau Liebling

Koriander hat das gewisse Etwas, doch nicht jeder/jede kann sich dafür begeistern.

Die Pflanze gehört zur Familie der Doldenblütler, wie z. B. auch der Kümmel. Verwendet werden die Blätter, ähnlich der glatten Petersilie sowie die Spaltfrüchte, die wie kleine Kugeln aussehen und auch gemahlen angeboten werden. Beide Pflanzenteile besitzen unterschiediche Aromastoffe. Während die Früchte einen blumig-frischen, warm-harzigen und orangenartigen Charakter aufweisen, dominieren beim Korianderkraut Noten von Zitrusfrüchten, Orangenschale, Heu und Wachs.

Übrigens: Wer Koriandergrün als „seifig“ empfindet, der kann dafür nichts. 2012 haben Forscher in den USA herausgefunden, dass diese Personen dafür wohl eine genetische Veranlagung haben. Doch man kann sich tatsächlich den Geschmack „erarbeiten“ und sich daran gewöhnen. 

Korianderfrüchte sind nicht nur typisch als Brotgewürz, sondern passen auch wunderbar zu Gemüse, Kartoffeln, Pilzen, Schweinefleisch und Chutneys. Korianderkraut wird nie mitgekocht, sondern immer frisch verwendet – besonders in der thailändischen und vietnamesischen Küche.

Die Korianderblätter sorgen durch ihre zitrusartigen, scharf-würzigen Noten für einen Frischekick in den Curry-Gerichten, Suppen und Salaten. Korianderfrüchte hingegen werden gerne in asiatische Gewürzkompositionen wie Currypulver gemischt. Sie sind wie eine Brücke und verbinden die anderen würzig-aromatischen Charakteren. Gerne werden solche Mischungen auch angeröstet und dann bekommen die Korianderfrüchte zudem ein nussiges Aroma.

Ohne großen Aufwand lässt sich Koriander auch selbst anbauen. Ab Mitte April kann der Doldenblütler ausgesät werden im Gemüsebeet, in Töpfen auf Balkon und Terrasse. Wichtig ist, dass kein Bodenfrost mehr auftritt. 6 Wochen nach Aussaat kann bereits das erste Koriandergrün geschnitten werden.

Dieses frische Grün eignet sich ganz wunderbar zur Herstellung eines Koriander-Pestos.

Zutaten

30 g Cashewkerne

1 Knoblauchzehe, frisch

30 g Ingwer, frisch und geschält

2 Bund Koriandergrün

1 Bund glatte Petersilie

1 Chilischote (Schärfe je nach Vorliebe)

150 ml Speiseöl

1 El Limettensaft

½ TL Pfeffer, grün, frisch mit Mörser angestoßen

Meersalz

Zubereitung

Cashewkerne trocken anrösten, dann abkühlen lassen. Knoblauchzehe pellen. Ingwer mit dem Teelöffel schälen, in kleinere Stücke teilen. Koriander und Petersilie säubern, Blätter abzupfen. Bei Chilischote den Stiel, Samen und Innenwände entfernen. Alles mit dem Öl in einem schmalen, hohen Behälter mit einem Pürierstab gut durchmixen. Zum Schluss den gemörserten Pfeffer untermischen und noch etwas Meersalz dazugeben.

Schmeckt herrlich zu typischen Gerichten der Asia-Küche oder auch als Dip. Im Glas mit Schraubverschluss im Kühlschrank aufbewahren.

Als Gewürz des Monats bei BRSchlager auch zum Reinhören: https://www.br.de/radio/br-schlager/gewuerz-des-monats-april-koriander-100.html

 
 

 

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