Neuauflage: Gewürze - Das Standardwerk

Salbei
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Dr. Manuela Mahn

Die Gattung Salvia umfasst rund 900 Arten. Doch nicht alle besitzen ätherisches Öl, das für Aroma und Gesundheit steht. Der bei uns gebräuchlichste zum Würzen wie auch in der Heilkunde ist Salvia officinalis, der Gartensalbei.

Schon gewusst? Das officinalis in der lateinischen Bezeichnung eines Gewürzes/Krautes weist daraufhin, dass dieses als Heilmittel mit erwiesener Wirkung gilt.

Doch auch im Namen des Salbeis verbirgt sich ein weiterer Hinweis. Denn Salbei leitet sich ab vom lateinischen „salvare“, das „Heilen“ bedeutet. Neben seiner appetit- und verdauungsanregenden Wirkung, ist es vor allem die antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Kraft, die bei Erkältungssymptomen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum hilft. Zudem fördert der Lippenblütler den Appetit und die Verdauung kohlenhydrat- wie fettreicher Lebensmittel.

Deshalb findet Salbei als Speisewürze seine Anwendung auch zu Gans, Ente, Lamm,  Schweinefleisch, Pilzen, Bohnen und fetten Fisch wie Aal. In der Küche werden die frischen und getrockneten Blätter ganz, geschnitten oder gemahlen genutzt. Das ätherische Öl sowie die Gerbstoffe verleihen ein herb-würziges Aroma und die Bitterstoffe einen betont bitteren Geschmack. Getrocknet kommt noch ein Kampferduft dazu, der dann diesen „Gesundgeruch“ ausmacht.

Salbei ist für die Küche und Heilkunde ganzjährig verfügbar. Das aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürzkraut ist ein wintergrüner Halbstrauch, der trockene, karge Böden, frei von Staunässe und sonnige Standorte mag. Es blüht von Juni bis in den Oktober. Der obere Teil sollte mit einer Abdeckung aus Jute oder Vlies bei Wintereinbruch geschützt werden.

Schon gewusst? Geerntet wird Salbei am besten vor der Blüte. Denn dann ist der Anteil an ätherischem Öl am intensivsten und seine Aroma- wie Heilkraft am stärksten ausgeprägt. Auch kurz danach kann die Pflanze noch geschnitten werden, doch sollten hier die verholzten Teile ausgespart werden, da die Pflanze sonst geschädigt wird.

Aromapairing: Zwei würzige Freunde aus der gleichen Pflanzenfamilie der Lippenblütler vereinen sich im Aroma harmonisch mit Salbei: Rosmarin und Thymian. Doch auch Lorbeerblätter, Knoblauch und Zwiebeln sind perfekte Würzpartner.

Foodpairing: In der italienischen Küche ist Salbei ein echter Würzklassiker – so bei Saltimbocca und Ossobuco oder mit geschmelzter Butter als ideale Begleitung zu Ravioli, Tortellini, Gnocchi und Polentaschnitten.

Schon gewusst? Im Zusammenspiel mit Fett wie Butter oder Öl verliert sich die starke Bitternote des Salbeis.

Salbei-Aufguss: Rezept für die Erkältungsphase

Schon Pfarrer Sebastian Kneipp verordnete Salbeiteeaufguss als Gurgelmittel. Denn als Gurgellösung schafft das entzündungshemmende Krautgewürz Erleichterung bei Halsschmerzen.

Hierfür 5g geschnittene Salbeiblätter (frisch oder getrocknet) mit 200 ml kochend heißem Wasser übergießen. Den Aufguss 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Mehrmals am Tag mit dieser Flüssigkeit gurgeln.

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